Als Ergänzung der automatischen Messnetze Radair, Maduk und Nadam betreibt das BAG seit 1993 das sogenannte HVS-Netz zur empfindlichen Messung der Konzentrationen von einzelnen radioaktiven Elementen in der Luft. Diese Messungen können selbst sehr kleine Spuren von Radioaktivität in der Luft nachweisen. HVS steht für Hoch-Volumen-Aerosolsammlern.
Zur Zeit sind sechs Stationen in Betrieb:
- HV-POS: Posieux / FR – Online-Daten
- HV-CAD: Cadenazzo / TI – Online-Daten
- HV-GUT: Güttingen / TG –Online-Daten
- HV-CERN: Meyrin / GE – Online-Daten
- HV-KLI: Klingnau / AG – Online-Daten
- HV-LBF: Liebefeld / BE – Online-Daten
Messtechnik
Die HVS Geräte sammeln die Aerosole der Luft auf Filtern der Dimension 40 cm x 40 cm mit einem Durchsatz von rund 500 m3 Luft pro Stunde. Die Filter werden wöchentlich gewechselt und im Labor während 1-2 Tagen im HPGe-Gammaspektrometer analysiert. … weitere Informationen
Typische Resultate
Erhöhte Konzentrationen von künstlicher Radioaktivität in der Luft traten in der Vergangenheit nach Ereignissen mit Freisetzung von Radioaktivität auf. Davon abgesehen enthalten die HVS-Filter neben natürlichen Radionukliden wie Be-7 oder K-40 regelmässig kleinste Mengen von Cs-137. Dabei handelt es sich um Cs-137, welches nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl abgelagert wurde. Diese alten Ablagerungen können vor allem im Winter durch Aufwirbelung von Staub oder durch Verbrennen von Holz immer noch in die Luft gelangen kann. Die gemessenen Aktivitäten sind äusserst gering (eine Million mal tiefer als der Immissionsgrenzwert) und daher gesundheitlich unbedenklich.
Angaben zu den Grenzwerten finden sich unter folgendem Link: Grenzwerte