Die URAnet aero Messstation am PSI hat am Morgen des 28.9.2020 Spuren von Natrium-24 (Na-24) in Luftpartikeln gemessen. Die Auswertung des kleinen, aber signifikanten Signals (siehe Figur unten) ergab über die gesamte Sammelzeit (12 Stunden) eine Aktivitätskonzentration von rund 1 mBq/m3. Der Nachweis einer so tiefen Konzentration durch die URAnet-Station zeigt, dass diese Detektoren optimal eingestellt und kalibriert sind.
Na-24 gehört zu jenen kurzlebigen Radionukliden, die beim Betrieb von Teilchenbeschleunigern gebildet werden. Es kommt gelegentlich vor, dass Spuren davon mit der Abluft freigesetzt werden (siehe z.B. Jahresbericht Umweltradioaktivität des BAG Kapitel 8.1).
Die Abgabe vom 28.9. war kurz und hat weniger als 10 Minuten gedauert. Jedoch können wir aufgrund der meteorologischen Bedingungen zur Zeit der Abgabe (Nebel, kein Wind) davon ausgehen, dass das Na-24 während rund einer Stunde auf dem Filter der URAnet Station gesammelt wurde. Bei Berücksichtigung dieser Dauer, ergibt sich für den fraglichen Zeitraum eine Na-24-Aktivitätskonzentration in der Luft von ca. 110 ± 30 mBq/m3. Dieser Wert ist 500 Mal kleiner als der Immissionsgrenzwert für Na-24 gemäss Strahlenschutzverordnung.
Neben Na-24 wurden auch andere kurzlebige, gasförmige Radionuklide (wie zum Beispiel C-11, N-13, O-15, F-18 und Ar-41) abgegeben. Da die URAnet Monitoren nur an Aerosolpartikel gebundene Gammaemitter messen können, wurden diese weiteren Nuklide nicht erfasst. Obwohl ungewöhnlich, blieben die freigesetzten Aktivitäten deutlich unter den bewilligten Jahres- und Kurzzeit-Abgabelimiten. Auch unter Berücksichtigung der Dosisbeiträge aller abgegebenen Radionuklide, war diese kurzzeitige und lokal begrenzte, leichte Erhöhung der Radioaktivität in der Luft gesundheitlich nicht relevant.
Ausschnitt aus dem Gammaspektrum mit dem Na-24 Peak (Station URAnet aero PSI, 28.9.2020, HPGe-Detektor).