Das neue Messnetz zur kontinuierlichen Überwachung der Radioaktivität in Aare und Rhein stromabwärts der Kernkraftwerke
2011 gelangten aus den verunfallten Kernreaktoren Fukushima Daiichi grossen Mengen radioaktiver Stoffe ins Meer. Durch diese Erfahrung, ist die kontinuierliche Überwachung der Radioaktivität in den Flüssen in der Schweiz verstärkt ein Thema geworden. Seit diesem Jahr nun überwachen 5 automatische Messsonden des BAG fortlaufend die Konzentration von Gammastrahlern in Aare und Rhein stromabwärts der Kernkraftwerke. Die eingesetzten NaI-Detektoren liefern alle 10 Minuten einen Kurzzeit-Messwert, stündlich einen integrierten Wert mit tieferer Nachweisgrenze und täglich einen 24-Stunden Mittelwert. Neben der Ortsdosisleistung misst die Sonde direkt die Konzentration der einzelnen künstlichen und natürlichen Radionuklide. Für künstliche Gammastrahler, wie z.B. Cs-137, liegt die Nachweisgrenze bei 1 Bq/l. Dies erlaubt es eine untere Meldeschwelle im Bereich des FIV Toleranzwertes für Trinkwasser (10 Bq/l für Cs-137) zu setzen. Eine zweite Schwelle mit Alarmauslösung ist bei Erreichen des FIV-Grenzwertes (1’000 Bq/l für Cs-137) festgelegt.
Die publizierten Messwerte
Auf der Radenviro-Platform werden die 24-Stunden Mittelwerte publiziert. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass die Sonden bei Hochwasser erhöhte Konzentrationen von (natürlichen) Radon-Folgeprodukten anzeigen. Am deutlichsten sind diese natürlichen „Hochwasser-Spitzen“ am gemessenen ODL-Wert erkennbar. Künstliche Radionuklide konnten bisher keine festgestellt werden. Zur Kalibration der Sonde enthält diese eine geringe Menge von Kalium-Chlorid. Die für das natürliche K-40 ausgewiesenen Messwerte entsprechen deshalb nicht der im Wasser vorhandenen Kalium-Konzentration.
- Zum Anzeigen der Messwerte: Hauptmenu „Messwerte anzeigen“ > unter „Legende der Karte“ – „Analysierte Probenarten“ URAnet aqua auswählen und auf eine der Messstationen klicken.
Plan der Installation einer Wassersonde an einem im Wasser stehenden Pfeiler (A); ein am Ufer befestigter Galgen (B); untere Befestigung der Sonde (C). Über den Galgen werden das blaue Anschlusskabel und das tragende Stahlseil ins Wasser geführt. Das untere Stahlseil dient zur Positionierung und Sicherung der Sonde. (Bild A: D. Wyder, Metas; Bild C: taf-taucharbeiten ag).